Verschiebung des Bürgergutachtens aufgrund der Corona-Pandemie

Bürgergutachten wird verschoben

Seit vielen Wochen und Monaten wird das öffentliche Leben durch die Covid-19-Pandemie und die Maßnahmen zur Eindämmung bestimmt. Wie viele andere Einrichtungen, Organisationen und Institutionen ist auch der Evangelische Kirchenkreis Düsseldorf davon betroffen, dass in diesem Frühjahr und Sommer vieles nicht so stattfinden kann, wie es geplant war. „The new normal“ – so wird in den Medien unser neues Leben unter Covid-Bedingungen genannt – erfordert Abstand und Zuversicht.

Noch im Februar diskutierten die Gäste unserer Kick Off-Veranstaltung im voll besetzen Plenarsaal des Düsseldorfer Rathauses über das Relevanzproblem von Kirchen und die zentrale Frage „Wieviel Kirche braucht die Stadt?“ Nur ein paar Wochen später zeichnete sich ein anderes Bild ab: Es galt, Abstand zu halten. Schnell wurde deutlich, dass die Durchführung des groß angelegten Bürgergutachtens mit insgesamt 200 Beteiligten in diesem Jahr nicht möglich sein würde.

Bürgergutachten auf 2021 verschoben

Die Zufallsauswahl der Teilnehmenden konnte noch vor der Pandemie getroffen werden und die ausgelosten DüsseldorferInnen erhielten im Frühjahr ihre Einladung, sich im April an dem Verfahren zu beteiligen. Doch aufgrund des Kontaktverbotes konnten die „Planungszellen“ – das sind Gruppen mit 25 Personen, die sich an vier Tage zu unterschiedlichen Themen informieren lassen und sich dazu intensiv austauschen – nicht mehr durchgeführt werden.

Das Bürgergutachten lebt von der Teilnahme möglichst vieler Menschen. Um es dennoch möglich zu machen, entschieden die Kirchenkreisleitung und das Team des Instituts für Demokratie- und Partizipationsforschung (IDPF) der Bergischen Universität Wuppertal, das Bürgergutachten auf das Frühjahr 2021 zu verschieben. Die BürgerInnen, die ihre Teilnahme für April 2020 zugesagt hatten, können stattdessen im nächsten Jahr im Verfahren mitwirken. Zusätzlich wird zu Jahresbeginn eine neue Zufallsauswahl unter der Düsseldorfer Bürgerschaft getroffen und zur Teilnahme eingeladen.

Institut entwickelt Bürgerbeteiligungsverfahren weiter

Wann ein Bürgerbeteiligungsverfahren dieser Größe und in diesem Format im nächsten Jahr tatsächlich stattfinden kann, hängt von der Dynamik der Pandemie ab. „Als Institut für Demokratie- und Partizipationsforschung entwickeln und erproben wir fortlaufend neue Methoden der Partizipation und Bürgerbeteiligung. Es bieten sich digitale Möglichkeiten an, die jedoch einen reellen Austausch in einer Gruppe nicht ersetzen, sondern nur ergänzen können“, sagt Yazgülü Zeybek, Wissenschaftlerin des IDPF.

Das Institut arbeitet in den kommenden Monaten daran, die genaue Ausgestaltung der Bürgerbeteiligung weiterzuentwickeln. Denkbar sei, die Fragestellungen in kleineren Gruppen zu diskutieren und den Austausch über digitale Medien einzubinden, zum Beispiel indem verfahrensbegleitende ExpertInnen, die nicht persönlich anwesend sein können, live hinzugeschaltet werden. Die Zeit der Pandemie ist eben auch eine Zeit des Umdenkens, die dazu aufruft, neue Möglichkeiten zu entdecken und auszuprobieren.

Informationen darüber, wann die neuen Einladungen zur Beteiligung am Bürgergutachten verschickt werden und in welchen Zeitraum die Durchführung realisiert wird, werden auf www.evangelisch-in-duesseldorf.de und hier im Blog bekannt gegeben.

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